Lyrik, Poesie, Zitate, Kurzgeschichten
Gedicht: Absturz
Absturz |
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Elfengleich und doch majestätisch, herrschend geschmeidig seine Bewegungen. Sein Flug herausfordernd, atemberaubend. Wenn er seine Schwingen ausbreitet, sich hoch in die Lüfte erhebt, wie ein Adler gleich. So jagt er seine Schatten wie wilde Hunde vor sich her. Spielt mit den Wolken, sein Blick, aus Feuer gar; Wer ihn je gesehen, dies nie vergisst. Krallen wie Schwerte; silbern glänzend, scharf wie Diamant. Er stürzt sich hinab in endlosen tiefen Schlund. Taucht ab in unbekannte Welten, die nur er allein zu ergründen vermag. Ein reines Herz ohne jegliche Schuld und Sünd' wurde ihm zur Seite gestellt, um dieses Abenteuer zu bestehen. Sein Ruf wie tausend Trompeten schallt über das Land; Verkündet seine Ankunft, zeigt seine ungebändigte Macht. Er zieht seine Kreise immer enger, will zur Landung ansetzen. Dunkle Wolken ziehen auf, wissend, dies zu verhindern. Angst einflößend und doch so vertraut. Blitze nehmen ihren Lauf spalten Steine, so stark. Wind weht welkes Laub hinfort, als wolle er vertreiben, die letzten Erinnerungen an die dunkle Vergangenheit von diesem Ort. Ein dumpfer Aufschlag; ein Donnern! Die Erde bebt, die Luft erzittert kreischend, erheben Unheil verkündend sich die Raben; Als wollten sie flüchten, vor des Todes Schrecken. Jetzt Stille; leeres Nichts, kein Windhauch mehr. Die Zeit scheint still zu stehen. Reglos liegt sein Körper auf dem nackten Fels. All das Feuer in ihm ist nun erloschen. Die letzten Funken des Lebens sind entwichen. Der Himmel teilt sich. Ein Engelschor steigt herab aus diesem Spalt. Sie sinken hernieder um den reglosen Körper hier. Wandeln auf einem Strahl von gleißendem Licht. Harfen spielen Klagelieder. Wie von Geisterhand getragen schwebt er nun gen Himmel, um dort zu finden seinen ewigen Frieden. |
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