Der Kick in die Vergangenheit oder: Wie ein Mensch den Boden unter den Füßen verliert
Trigger als Auslöser psychischer Reaktionen
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Ein Definitionsversuch
Kaum ein Begriff in der Psychologie wird so sehr zu einem Geheimnis degradiert wie "der Trigger". Es finden sich fast keine Erklärungsversuche, obwohl besonders Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) damit alltäglich zu kämpfen haben. Hier soll also versucht werden, Trigger allgemein verständlich zu beschreiben.
"Trigger" ist ursprünglich ein technischer Begriff, sowohl aus physikalischen Aspekten heraus wie auch z.B. in der Softwareentwicklung ein sehr bekannter Begriff für Ereignisse, die eine Reaktion hervorrufen sollen ohne wissen zu müssen, woher dieses Ereignis letztlich herrührt. Es wirft sich die Frage auf, ob der Begriff sinngemäß zu dem Phänomen paßt, das es auch psychisch gibt.
In der Psychologie wird eher von Schlüsselreizen gesprochen, wobei es sich zumeist um angeborene Reaktionen auf einige Reize handelt wie z.B. bei Tieren häufig beobachtete Verhaltensmuster (Flucht, Fütterung, Jagd), dort dann auch häufig angeborener Auslösemechanismus (AAM) genannt oder noch einfacher "Instinkte". Auch gibt es einige wenige Trigger, die erst gelernt werden müssen, insbesondere das Erkennen von Gefahrensituationen. Ein Schlüsselreiz kann also auch durch Prägung in einer bestimmten, sensiblen Lebensphase ausgebildet werden. Solche erlernten Schlüsselreize sind jedoch oft schwer von angeborenen Schlüsselreizen und konditioniertem Verhalten zu unterscheiden.
Die psychologische Bedeutung eines Triggers
Unter Trigger versteht man Sinneseindrücke, die Erinnerungen an alte Erfahrungen in einer Art wecken, als ob diese Erfahrung jetzt nochmal neu gemacht werden würde. Diese Erinnerung erfolgt meist plötzlich und mit großer Wucht. Die damaligen Gefühle werden unmittelbar erlebt (Flashback). Die reale aktuelle Situation kann dann vom Betroffenen oft nicht mehr wahrgenommen werden. Er reagiert oft so, als würde er sich in der alten, erinnerten Situation befinden.
Als Trigger können auch ganz schwache Signale wirken, beispielsweise ein Jahrestag, Geruch, Geräusch, Geschmack, eine Geste, Farbe oder eine ähnelnde Situation. Sie stehen meist im Zusammenhang mit schweren seelischen oder körperlichen Verletzungen (posttraumatische Belastungsstörung) als Folge von seelischen, sexuellen oder körperlichen Mißbrauchs.
Ein solche Trigger muß seine Wirkung auch nicht sofort entfalten. So kann es zum Beispiel sein, daß ein Trigger erst nicht wahrgenommen wird und möglicherweise Stunden, Tage oder gar Wochen später eine dann unerwartete Reaktion erfolgt. Einerseits hat dies oft mit einer fehlenden Erinnerung an die eigentlich damit verbundenen Situation (z.B. Mißbrauch in frühestem Kindesalter), durchaus aber auch mit einem zum Selbstschutz hervorragend etabliertem Verdrängungsmechanismus zu tun, den sich traumatisierte Opfer häufig aneignen. Für den Aussenstehenden sind diese Reaktionen meist unverständlich und selbst der davon Betroffene findet kaum Zugang zu sich selbst; Selbsthaß und selbstverletzendes Verhalten (SVV) bishin zum Suizid sind nicht selten Folgen dieser Trigger.
Ein "Klassiker" unter den Triggern und eher ein konditioniertes Verhaltensmuster ist z.B. gegeben, wenn ein Kind häufig geschlagen bzw. verprügelt wurde später bei einer sich auch nur ähnelnden Geste, die an eine erhobene Hand erinnern könnte, sofort in Abwehrhaltung oder gar aggressiv in Opposition geht. Hier kann schon ein Bild einer eigentlich nur winkenden Person missverstanden werden und damit Auslöser (Trigger) sein.
Aus der Sicht von Betroffenen
Eine Betroffene (Opfer rituellen Mißbrauchs) versucht es so zu beschreiben:
Für mich ist "Trigger" ein Wort was ich regelmäßig benutze und trotzdem ist es schwierig das wirklich zu erklären.
Also, eigentlich fühle ich mich getriggert wenn es einen Auslösereiz gab. Der mich an bestimmte Dinge aus den Traumatas erinnern.
Die Auswirkungen können bei mir unterschiedlich sein. Meisten ist es so dass ich erstmal eine massive Panik spüre. Dazu kommt dann eine extreme Atemnot. Also ich bekomme dann nicht genügend Luft. Meine Knie werden weich und mich überfluten die Bilder des Geschehenen. Dazu kommen eben dann auch die Gefühle hoch die ich damals hatte. Ekel, Schmerz, Scham und viele mehr. Ich versuche dann so gut es geht das alles beiseite zu schieben, oft geht es aber nicht. Denn in der Situation fühle ich mich ohnmächtig und "wie gelähmt" und es ist wirklich so. Meine Beine spüre ich dann nicht mehr und meine Körper auch nicht wirklich. Ich switsche dann eben (Hinweis: Diagnose DIS/MPS). Weil es irgendeinen in mir gibt, der diesen Trigger aushalten kann; Der das kennt. Ich versuche dann in dieser Situation eben die Kontrolle wieder zu bekommen. Oft braucht es dabei Hilfe von Außen und dauert oft Stunden. Wenn ich getriggert werde schaffe ich es aus meinen Körper wirklich auszusteigen - meine Atmung wird flacher (man sieht sie kaum) ich schaue Menschen in die Augen, aber ich bin nicht wirklich anwesend. Es fühlt sich an wie in Watte gepackt. Das fühlt sich eigentlich schon toll an, aber ich weiß auch dass es nicht gut ist wenn das so plötzlich kommt, und ich das nicht steuern kann.
Tja wie komme ich raus. Das ist vielleicht auch noch eine interessante Frage. Da gibt es bei mir ganz unterschiedliche Dinge. Meistens lässt man mich erstmal alleine versuchen. Wenn ich das dann nicht schaffe, dann ist es eine Umarmung von guten Freund die mir helfen kann, oder eben auch einfach an einen Ort gebracht zu werden wo ich immer sicher bin und war. Meistens komme ich dann zur Ruhe kommen und kann schauen was mir jetzt gut tut.
Triggerworte und Spoiler
Auf der Webseite des Regenbogenwald e.V. kann sich übrigens jeder Benutzer eine "Triggerwortliste" anlegen oder durch eine befreundete Person anlegen lassen. Diese derart hinterlegten Worte und Begriffe werden dann bei nur diesem Benutzer automatisch "gespoilert", d.h. durch Sternchen (****) ersetzt, egal an welcher Stelle diese Begriffe auftauchen, also in Texten, im Chat oder in der Shoutbox oder auch einem Kommentar. Dieses Verfahren erübrigt das sonst übliche Verfahren auf gleichartigen Themenseiten, möglicherweise triggernde Begriffe zu Umschreiben oder generell zu spoilern. Es erhöht dadurch auch die Lesbarkeit für diejenigen, die durch diese Begriffe nicht getriggert würden.
Ichw werde durch NLP Manipuliert und auch Trigger gesetz . Wie kann man sich davon Stützen !?!
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Wünsche dir ein gutes neues Jahr,
Von einer Person die mir damals sehr wichtig war. Hat 3 Tage gedauert bis es "ausbrach"
Weiß zum Glück was ich dagegen tub kann, aber das versteht einfach niemand der das nicht selbst erlebt.
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Was kannst du dagegen tun, ich habe sowas mehrmals erlebt.
Mir hilft dann, dass ich mir bewusst mache, dass jetzt ein Trigger eingesetzt hat und ich das Wort sage. Also die Angst anschauen hilft mir und sie nicht zu verdrängen.
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Wir haben nach einem Jahr erst wider Kontakt, unsere beziehung ist sehr zerbrechlich, ich habe ihr gestern etwas von meinem Traum erzählt, da habe ich ein triggerwort gesagt und sie war sehr wütend, ich habe mir auch dabei nichts Großartiges dabei gedacht, ich wollte sie nicht verletzten, sie hat geschrieben, schreib mir nichts mehr, ich habe das respektiert.
Ich werde mir eine Trigger liste erstellen, von den Wörtern, von den ich ausgehe, die meine Ex Freundin verletzten können.
Ich wollte euch um Hilfe Bitten, wie kann ich jetzt mich meiner Ex Freundin annähern, was und wie soll ich mich, nach diesen Vorfall, sie gegenüber am besten verhalten?
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Sie hat nein gesagt. Respektiere das.
Ich mache Abgrenzungsmantra zum Rauskommen oder gar nicht erst reinrutschen.
Funktioniert hervorragend, vor allem in Psychogruppen nötig bei mir.
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Kenne ich. Sich destanzieren ist oft die beste Lösung ersteinmal
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Frage: Kann ein Trigger durch Psychotherapie gelöscht werden oder nicht? Meine Schwester, die das betrifft, sagt nein, wobei es darum ging, dass sie sich durch eine negative Äußerung unserer Mutter über ihr Aussehen abgelehnt fühlte(Unsere Mutter hatte sich Sorgen gemacht, weil meine Schwester so dünn war und hat durch eine unglückliche Bemerkung versucht, sie zum Essen zu bewegen, das triggert meine Schwester jetzt als 62-jährige immer noch, wenn jemand ihr Äußeres beurteilt, ich bin der Meinung oder vielleicht habe ich auch mehr die Hoffnung, dass dieser Auslöser nicht bis ans Lebensende die gleichen Gefühle des Abgelehntseins hervorrufen muss, wenn man die Beweggründe der Mutter von damals beleuchtet, nämlich dass es Sorge um die Gesundheit der jüngsten Tochter war und nicht mangelnde Liebe. Was stimmt? Ich wüsste das einmal gern aus Sicht einer betroffenen Person und einmal aus Sicht eines Psychologen, ob man solch einen Trigger durch Psychotherapie löschen kann, auch dann, wenn sie erst mit über 30 das Nest verlassen hat und so lange unter Mutters Einfluss stand,
oder nicht..
Hallo, die unglückliche Formulierung war vermutlich eine Abwertung. Wieso sollte man sich daran gewöhnen? Und seit wann entspringen Abwertungen einem Liebesgefühl? Es trifft wohl eher das Gegenteil zu. Darin äußert sich die Wut darüber, dass die "mütterliche" Nahrung abgelehnt wird. Weshalb musst Du Deine Mutter in Schutz nehmen und Deiner Schwester gegenüber die Tatsachen verdrehen? a la: in Wirklichkeit hat sie Dich geliebt. Sie hat Dich zwar häufig genug schlecht behandelt - aber doch nur aus Sorge um Dich ...
Vielleicht fällt Dir ja auf, wie absurd das ist
tut mit leid wenn ich mich einfach so einmische in diese Unterhaltung.
ich bezüglich teile die Meinung das ein Trigger nicht ,,verschwinden´´ kann. meiner Erfahrung nach hilft es über diesen immer wieder zu reden , das muss nicht großartig sein und auch nicht lang. Einfach mal einen Satz sagen oder so. Je öfter dies gemacht wird umso weniger Angst breitet sich in einem Patienten aus und es wird einen Basis des Vertrauens geschaffen die auch in Krisensituationen sehr hilfreich sein kann.
aber kleine Warnung an alle die das versuchen wollen:
seid wirklich sehr feinfühlig mit der Person , achtet nicht nur darauf was sie sagt sondern auch wie sie sich verhält. Denn dies kann dir Zeichen geben wenn es Zuviel wird und du ein anderes Thema einschieben musst. oder aber einfach Beistand und Sicherheit vermitteln musst.
beides sind sehr wichtige Themen nicht nur im Bezug auf Trigger.
leider haben dies viele Menschen schon verlernt auf andere einzugehen.
auf jeden fall sollte eine Basis an Vertrauen gebaut werden bevor so ein Gespräch geführt wird da es durchaus zu vielen Emotionen als auch Reaktionen kommen kann. und das beidseitig. Sei auf jeden Fall vorbereitet auf alles denn es gibt keine genormte Reaktion auf so ein Gespräch.
( nochmals tut mir sehr leid das ich hier einfach so reinplatze und mitrede , es kommt vllt nicht so gut an wenn jemand fremdes seinen Senf dazu gibt. Dachte es hilft vllt etwas )
Psychologen erfinden immer wieder neue "Worte" die nicht immer passend sind, sie werden passend gemacht um Neuheiten zu verbreiten.
Psychologen sind m. E.eine Pest - sie triggern ihren "Patienten" Ängste ein um im Geschäft zu bleiben-gleiches Trara bei den Psychotherapeuten. Psychologen, Psychiater haben keinen Wissenschaftlichen Hintergrund, es sind die modernen Wudozauberer - ihre Patienten sind leicht beeinflussbar, labil.
Psychologen oder Psychiater brauchen kein Studium - ist unter den Studiengänger, wie Lehramt ein wischiwaschi-Studium - m. E. genügen für diese Berufe Lehr-Kurse, ähnlich wie die Lehrzeit bei Handwerksberufen und für das Lehramt viel PRAXIS um den Kindern das LERNEN zu lernen,helfen.
Psychologen sind ja auch noch keine Psychotherapeuten.. Um als Therapeut tätig sein zu dürfen braucht es ein Z
usatzstudium
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